Dieses Haiga in seiner Schlichtheit übt auf mich eine besondere Faszination aus.
Das Zusammenspiel von Bild und Haiku ist durch eine zauberhafte Leichtigkeit geprägt, wirkt geradezu spielerisch.
Die Heiterkeit der ersten beiden Zeilen des Textes lassen mich an ein hüpfendes Mädchen
im bunten Sommerkleid, an einen Knaben in abgewetzten kurzen Hosen – das spitzbübische Lächeln inbegriffen, denken.
Das Kind auf dem Foto, samt seiner Angel vorsichtig ins Bild geschoben, es baumelt
mit den Beinen und fischt sich das S … von Sommer, Sonne und Spaß.
Die/er BetrachterIn liest weiter und bemerkt die kleine winkende Hand an einem Fenster
des Krankenhauses. Winkt ein Kind, das im Krankenhaus liegt oder eines, das jemanden besucht hat, jetzt Abschied nimmt?
Es wird offengelassen, das Ungesagte, der Nachhall darf sich in der/im jeweiligen LeserIn entfalten.
Das Einfache, Unvollkommene, die spürbare Einsamkeit auf verschiedenen Ebenen wird hier mit
dem aktuellen Geschehen, den Auswirkungen der Zeit konfrontiert … Für mich ein bemerkenswertes Haiga. Ramona Linke Haiku: Eleonore Nickolay Bild: Otmar Nickolay |