Sonja Raab
Eine Treppe auf einem felsenartig wirkenden und doch gleichzeitig abbröckelnden Untergrund, um … ? Um von dort ins Wasser zu springen? Der Wasserstand sehr niedrig, die Treppe auf instabilem Fundament führt nach oben - eine Abkühlung unter erschwerten Umständen, so scheint es. Das Blau des Wassers wird zur Sehnsuchtsfarbe, dies umso mehr, wenn man die 38°C bedenkt.
Auf den ersten Blick wirkt alles ruhig, ja fast verlassen. Nur zu heiß, zu wenig Wasser? Aber etwas scheint beunruhigt, die Kieselsteine knirschen schneller.
Diese Diskrepanz zwischen hoch und niedrig, zwischen Verlassenheit und Unruhe schafft eine eigene Spannung, eine eigene Aufmerksamkeit und setzt beim Lesen etwas in Gang, das nur schwer zu erfassen aber auch nicht zu ignorieren ist. Das Haiga lässt genug Freiraum, um verschiedene Assoziationen zuzulassen, ohne dabei in Beliebigkeit abzudriften!
Claudia Brefeld