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Nijūin artgerecht & ungebunden
Spinnenfäden im Mondlicht
Ein Herbst-nijūin
von Silvia Kempen und Claudia Brefeld
( Oktober 2006 - Februar 2007 )
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Beim Nachtspaziergang Spinnenfäden im Mondlicht. Wind streicht durch das Haar. Eine Schar Kürbisfratzen heischt und tanzt von Haus zu Haus. Auf dem Hügelbeet - an spätblühenden Astern knabbern Kaninchen. Zum Frühstück frische Brötchen und wilde Margeriten. |
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Das Küchenfenster mit Fingerfarben bemalt. Jemand spielt Klavier... spontan zieht er sie an sich beim Tango 'Olé Guapa'. Abrupte Stille. Die Arme umeinander im Kuss versinken. Vom Wecker aus dem Tiefschlaf gerissen - der Nacken schmerzt. Recken und Strecken. Draußen wirbeln Schneeflocken am Morgenhimmel. Inmitten der weißen Pracht das Oval des Fischteiches. |
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Der Spiegel verrät nicht nur die vielen Jahre. Eine Tür schlägt zu. Volle Lautstärke auf der elektrischen Gitarre. Blitze durchzucken den Kindertraum - jetzt schnell ins warme Elternbett. Zwischen Vater und Mutter barfuß über Dünensand. Die Asche glimmt noch … schon verblasst Luna hinter dem Feriencamp. Lagerfeuer - gemeinsam den Spukgeschichten lauschen. |
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Im Badezimmer - der Staubsauger erwischt das Science-Fiction-Heft. Osterputz - unter dem Schrank ein ungeöffneter Brief. Die Kaffeetafel geschmückt. Tulpen neigen sich zur Sahnetorte ... Feuchte Narzissenblätter von Sonnenstrahlen berührt. |